Montag, 18. September 2017

Rezension: In einer Sommernacht wie dieser von Tanja Heitmann

In einer Sommernacht wie dieser

von Tanja Heitmann

Genre: Jugendbuch / Romantik-Thriller / Drama
empfohlen ab 14 Jahren

Verlag: Oetinger
Seitenzahl: 368
Hardcover: 16,99 €
Ebook: 12,99 €

1. Auflage: Juli 2016





Verlagsinfo
Als die 17-jährige Leo auf den undurchschaubaren Alexei trifft, gibt der ihr nicht nur Rätsel auf, sondern bringt auch ihre Gefühle ganz schön durcheinander. Doch dann passiert ein Mord, und Leo muss sich fragen, ob Alexei etwas damit zu tun hat. Dass sie trotzdem weiterhin an ihn glaubt, bringt sie am Ende sogar in Lebensgefahr. Aber es macht Leo auch stärker. Kann sie ihrer Liebe wirklich trauen?



Buchtrailer auf youtube




Meine Meinung

Reine Liebesgeschichten mag ich ja nicht so, deshalb hat mich das Buch auch direkt angesprochen, weil es zwar auch Romantik, aber auch Spannung und Thrill versprochen hat. Und genau das hab ich auch gefunden und es wird Freunden des Genres sicher gefallen, in jedem Alter, aber es ist definitiv ein Jugendbuch.

So richtig komme ich mit Jugendbüchern momentan nicht klar, wobei ich hier gar nicht genau festlegen kann, woran es lag. Vielleicht, weil alles etwas zu überzogen gewirkt hat, zu aufbauschend und dadurch etwas unecht. 

Trotzdem hab ich es gerne gelesen, gerade die Jugendlichen waren trotz den etwas zu dramatischen Aktionen und Hintergründen sehr authentisch. Vor allem die Dialoge waren klasse und wirkten immer frisch und locker, da hab ich mich direkt in meine Teenagerzeit zurückversetzt gefühlt. 
Auch mit dem schnellen Verliebtsein kam ich klar, obwohl das ja oft kritisiert wird, aber ich denke, da haben diese Menschen in ihrem Leben einfach was verpasst. Manchmal hat man so Momente, wo man jemanden trifft und sich sofort hingezogen fühlt. Viele setzen das sofort mit Liebe gleich, die allerdings erst später kommt, aber gerade in dieser ersten Verliebheit fühlt man sich noch so völlig eins mit dem anderen und würde alles für ihn tun, ohne Rücksicht auf Verluste.

"Er war ja nicht einfach Schritt für Schritt in ihr Leben getreten, 
sondern hatte plötzlich mittendrin gestanden 
und alles andere wie eine übermächtige Naturgewalt verdrängt ..." S. 182

Genauso ergeht es der 17jährigen Leo, die im Sommerhaus ihres Vaters Alexei kennenlernt. Einen verschlossenen jungen Mann, der nichts von sich Preis geben will und jeden auf Abstand hält. 
Ein Schläger, heißt es im Dorf am Potsdamer See, genau der richtige Umgang zusammen mit seinem Freund Joschi, dem Kiffer, denen man tunlichst aus dem Weg gehen sollte. 
Leo lässt sich allerdings davon nicht abhalten, doch als ein Mord geschieht, gerät die Lage immer mehr außer Kontrolle. Das Geheimnis von Alexei ist dunkel und sehr tief in ihm vergraben - ein Geheimnis übrigens, dass ich schon fast etwas zu dramatisch fand, aber es war doch sehr spannend, dem Verlauf der Geschichte zu folgen. Auch wenn die Aufklärung mich nicht von den Socken gerissen hat, ist es insgesamt fesselnd aufgebaut. 

Die Sichtweisen wechseln zwischen Leo und Alexei und zeigen so sehr deutlich, wie aufgewühlt ihre Gefühlswelt ist und wie schwer die Entscheidungen, die sie zu treffen haben. Auch wenn hier oft Naivität durchklingt, sind ihre Gedanken und Handlungen durchaus nachvollziehbar und trotz mancher kitschiger Szenen hat es doch einen gewissen Ernst. Diese Mischung hat jedenfalls viel Spaß gemacht und man fliegt regelrecht durch die Seiten

Erwähnen muss ich unbedingt noch Viktor, den alten russischen Gärtner, der mir trotz seiner kleinen, großen Nebenrolle sehr ans Herz gewachsen ist.

"Trotzdem war Leo sich ziemlich sicher, dass zumindest Großväter so sein sollten wie Viktor Kranz: alt und schief, kratzig und in jeder Hinsicht vertrauenserweckend. 
Sie sollten Häuser haben, die genauso als und schief aussahen wie sie selbst. 
Außerdem sollten sie einen jederzeit willkommen heißen, ohne Fragen zu stellen, 
und Eintöpfe kochen, die nach Trost dufteten und leise blubbernd auf dem Herd standen." S. 219


Bewertung
http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%20Sonnen




© Aleshanee


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Über die Autorin: Tanja Heitmann, 1975 in Hannover geboren, studierte Politikwissenschaften und Germanistik und arbeitet in einer Literaturagentur. Sie hat bereits zahlreiche Romane veröffentlicht, viele davon im Bereich Mystery und Magie.
Quelle: Oetinger Verlag





2 Kommentare:

  1. Hey meine Liebe,

    ich mag Jugendbücher ja wirklich gerne, wobei ich deine Sorgen diesbezüglich durchaus verstehen kann. Bei Dramen muss ich sagen, dass ich wirklich in Stimmung dazu sein muss. Es kann mal ganz schön sein zu lesen, aber es sollte auch nicht zu sehr darin verstrickt sein. Ich mag es dann doch etwas leichter und nicht zu dramatisch für den Leseabend. 😊

    Liebe Grüße, Ruby

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    1. Naja, also soviel "Drama" ist das jetzt auch nicht *lach* Angepriesen ist es ja als Thriller - aber das passt auch nicht so direkt.
      Ich würde es als Mix zwischen Romantik-Thriller und ein bisschen Drama sehen - es ist da etwas schwer einzuordnen ;)
      Ich denke auch, dass das jeder etwas anders einschätzt. Je nachdem wie nah einem das ganze geht. Bei mir war das jetzt nicht so schlimm, ich fands nur stellenweise etwas zu überzogen bzw. eben überdramatisch inszeniert ...

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