Donnerstag, 13. Juli 2017

Rezension: Submarin von Andreas Eschbach

Submarin 

von Andreas Eschbach

Band 2 der Reihe
Genre: Science Fantasy Jugendroman
empfohlen ab 14 Jahren

Verlag: Arena
Seitenzahl: 456
Hardcover: 18 €
Ebook: 14,99 €

1. Auflage: Juni 2017




Eventuell kleine Spoiler zu Band 1!


Klappentext
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Noch immer kann es Saha kaum glauben: Sie ist ein Submarine, halb Mensch, halb Meermädchen. Gemeinsam mit ihrem Schwarm erkundet sie den Ozean. Als Saha auf den mysteriösen Prinzen des Graureiter-Schwarms trifft und mit ihm auf seinem Wal reitet, ist sie wie verzaubert. Sie ist entschlossen, von nun an selbst über ihr Schicksal zu bestimmen. Doch der König der Graureiter hegt finstere Pläne für die Submarines, in denen ausgerechnet Saha als Mittlerin zwischen den Welten eine wichtige Rolle spielt. Saha gerät in große Gefahr und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen … 


Meine Meinung
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Die Geschichte spielt in Australien im Jahr 2151. 
Die Welt hat sich durch eine große Klimakatastrophe verändert und die Menschen leben in verschiedenen Zonen: traditionellen und freien. Während überall auf der Welt mittlerweile kleinere Veränderungen der Gene erlaubt sind, dürfen Menschen mit tiefer eingreifenden Manipulationen des Erbgutes nur in freien Zonen leben.

Saha ist in dem konventionellen Städtchen Seahaven aufgewachsen und im ersten Band ging es um ihre Suche nach sich selbst. Denn sie ist nicht einfach ein Mensch, sondern hat das genveränderte Erbgut ihres Vaters in sich, der zu den "Submarines" gehört, den Meermenschen. Diese leben geheim, denn ihrem überlieferten Wissen nach ist es besser, sich den Luftmenschen nicht zu zeigen. Zu oft schon wurde in der Vergangenheit Jagd gemacht auf das "andere", das "unbekannte".

Auch Saha konnte ihre Herkunft geheim halten, doch jetzt möchte sie unbedingt nach ihrem Vater suchen. In dieser Beziehung ist Saha etwas naiv - denn der Ozean ist riesig und dort eine einzelne Person zu finden fast unmöglich. Doch die Submarins sind zahlreich und so hofft sie, dass irgendjemand von ihnen ihr weiterhelfen kann.
Das ist allerdings nicht der einzige Punkt, indem Saha mit ihrer Arglosigkeit glänzt. Durch ihre Vorgeschichte weiß man zwar, dass sie auf vielen Ebenen tatsächlich noch sehr unbedarft ist; aber es wurde mir dann doch an manchen Stellen zu oft breitgetreten. Ihre Gedanken und Gefühle haben sich schon desöfteren im Kreis gedreht, was aber auch daran liegt, dass recht wenig Dialoge vorkommen. Natürlich können die Unterwassermenschen nicht reden und verständigen sich mit einer Art Gebärdensprache, aber der Autor hat dieses Problem sehr gut gelöst!

An sich geht die Handlung relativ langsam voran. Das mag manche Leser vielleicht stören - ich selber fand es bisweilen auch etwas weitschweifig, aber wenn man sich dem Tempo anpasst, hat es auch seinen Reiz. Denn das Leben in der Unterwasserwelt wird sehr schön beschrieben und wenn man sich vorstellt, wie die Verhältnisse unter Wasser sind, ist diese verlangsamte, stille Atmosphäre eigentlich sehr gut dafür geeignet! Saha kann sich nur langsam an diesen Rhythmus und auch die Freiheit anpassen; allerdings hat sie auch endlich einen Platz gefunden, an dem sie sich angenommen fühlt. 
Doch die Harmonie hält nicht lange, denn auch unter Wasser haben sich verschiedene Gruppen und Meinungen gebildet, wie die Zukunft der Meeresmenschen aussehen soll. Saha steht jedoch immer irgendwie dazwischen, denn ihre Rolle als "Mittlerin" will sie nicht wahrhaben und weiß auch gar nicht, wie sie das umsetzen könnte. Außerdem möchte sie einfach nur ihren Vater finden - dabei gerät sie aber zwischen die Fronten und in die alten Systeme, die Macht und Fortschritt zum Ziel haben. 

Eine Problematik, die war auch in der heutigen Welt haben und die Frage aufwirft, ob es immer Strukturen in einer Gesellschaft geben wird, die sich an Werten orientieren, die für das Leben und Überleben an sich eigentlich gar keine Bedeutung haben. Die genau wissen, wie sie andere täuschen und unter Druck setzen können, um ihre Macht zu stärken. 

Erzählt wird das ganze aus Sahas Ich-Perspektive und wie schon oben erwähnt war das teilweise etwas langatmig. Sie fühlt sich unsicher und ist dadurch unentschlossen, was man aber auch durchaus nachvollziehen kann. Insgesamt ist der Schreibstil aber flüssig und vor allem die Unterwasserwelt sehr anschaulich beschrieben. An die Namen der Submarines muss man sich allerdings erst gewöhnen, denn da sie ja keine Sprache haben, sondern sich mit Zeichen verständigen, heißen sie z. B. "Schwimmt-schnell", "Taucht-tief" oder "Lacht-immer". 

Ab der Hälfte zieht das Tempo dann auch wieder an und es gibt einige böse Überraschungen. Saha wächst dabei immer mehr in ihre Rolle hinein und auch wenn sie immer noch Angst davor hat, ausgeschlossen zu werden, kann sie sich doch zum Glück auf ein paar ihre Freunde verlassen. 

Ich hoffe sehr, dass der dritte Band nicht wieder so lange auf sich warten lässt, denn es gibt natürlich noch einige offene Konflikte, die gelöst werden wollen!


Bewertung
🐟🐟🐟🐟🐟🐟🐟🐟

http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%20Sonnen

Idee/Thematik: ✮✮✮✮✰
Aufbau: ✮✮✮✮
Schreibstil: ✮✮✮✮
Charaktere:✮✮✮✮
Atmosphäre: ✮✮✮✮ 
Tempo/Spannung: ✮✮✮✰
Lesespaß: ✮✮✮✮


© Aleshanee

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.

Über den Autor: Andreas Eschbach wurde 1959 geboren und schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Nach dem Abitur studierte er in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete zunächst als Softwareentwickler, bevor er sich ausschließlich dem Schreiben widmete. Bekannt wurde er durch den Thriller „Das Jesus Video“, der monatelang auf den Bestsellerlisten stand und erfolgreich verfilmt wurde. Im Frühjahr 1995 erschien der erste Erwachsenen-Roman, der auf Anhieb den Literaturpreis des Science Fiction Clubs Deutschland gewann. Alle weiteren Romane wurden ebenfalls mit mindestens einem Preis ausgezeichnet! Seit Mitte 1996 ist Andreas Eschbach als freier Schriftsteller tätig und lebt heute in der Bretagne.
Quelle: Arena Verlag

Die Reihe

1 - Aquamarin
2 - Submarin
3 - noch nicht bekannt


2 Kommentare:

  1. Hey liebe Aleshanee,
    ich wusste lange Zeit gar nicht, dass "Aquamarin" eine Reihe wird O.o
    Ich hab schon ein bisschen was von Eschbach gelesen und ich denke, diese Reihe werde ich mir auch noch holen ;)
    Besonders nach deiner positiven Rezi.
    Ganz liebe Grüße
    Laura
    derbuecherwald.blogspot.de

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    1. Das wusste ich eigentlich auch nicht, aber nachdem ich Aquamarin gelesen hatte war mir eigentlich klar, dass da noch was kommen muss. Das Ende wäre zwar okay gewesen, aber eben noch viel Potenzial für mehr :)

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