Freitag, 25. Mai 2018

Rezension: Die fremde Prinzessin von Sabrina Qunaj

Die fremde Prinzessin von Sabrina Qunaj

Der vierte und letzte Band über die Geraldines
Genre: Historischer Roman
Setting: England / Wales 12. Jahrhundert

Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 608
Taschenbuch: 10 €
Ebook: 8,99 €

1. Auflage: April 2018





Worum gehts?

Wie so oft bei historischen Romanen - keine Ahnung warum sie das machen - spoilert der Klappentext immens! Deshalb ein paar Worte dazu von mir:

Natürlich geht es weiter mit dem Geschlecht der Geraldines, hier mit Raymond Le Gros, der neben der Hauptprotagonistin Basilia de Clare eine wichtige Rolle spielt! Basilia ist das uneheliche Kind von Strongbow, Richard de Clare, den man sicher aus dem vorherigen Band noch kennt. Trotz seines hohen Standes ist Richard viel an seinen unehelichen Kindern gelegen und möchte auch ihnen ermöglichen, durch Ausbildung zum Ritter bzw. der Ehe mit hochgestellten Machthabern ein angemessenes Leben zu führen.
Basilia, zumeist Lia genannt, ist jedoch ein eher rebellisches Wesen das ihre Freiheit liebt und sich nicht den höfischen Sitten unterordnen will. Wie sie die damaligen Ereignisse erlebt und sich durch Rückschläge nicht unterkriegen lässt, wird auf sehr unterhaltsame und spannende Weise erzählt.



Meine Meinung

Ich fange mal kurz mit dem Nachwort der Autorin an, denn hier zeigt sich wieder, wie gut sie recherchiert hat und versucht, die wenigen Informationen, die es aus der damaligen Zeit gibt, zu einer stimmigen und realitätsnahen Geschichte auf unterhaltsame Weise zusammen zu fügen. Das ist auf jeden Fall gelungen!

Am Anfang gibt es natürlich eine Übersicht aller wichtigen Personen, bei der die historisch realen Persönlichkeiten extra gekennzeichnet sind. Ebenfalls einen Stammbaum der Geraldines, sowie eine Karte vom Schauplatz der Ländereien.

"Mein Name ist Basilia de Clare. Ich war eine Feder im Sturm, wurde von einer Seite
zur anderen gezerrt, aber sind wir das nicht alle, bis wir die Wahrheit 
tief in unserem Inneren entdecken?" Prolog S. 15

Basilia ist ein sehr starker Charakter - natürlich kann man nicht wirklich wissen, wie die Mädchen und Frauen aus der damaligen Zeit gefühlt und gedacht haben, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich vieles so oder so ähnlich zugetragen hat. Wir können uns ja heute gar nicht mehr vorstellen, wie so ein Leben war: die Unmündigkeit als "Bastard", verheiratet werden mit Fremden, als Frau beschränkt auf die Rolle als Mutter und "Gebärmaschine" - und ja ich weiß natürlich, dass es auf ähnliche Weise natürlich auch heute noch in Zügen ähnliche Muster gibt. 

Trotzdem muss man hier bedenken, dass die Gesellschaft damals diese Dogmen anerzogen hat und diese Menschen in diesem Bewusstsein aufgewachsen sind und das ganze dadurch anders erlebt haben und auch anders damit umgehen konnte. Diese Stärke gerade bei den Frauen bewundere ich sehr, denn auch wenn sie sich in ihr Schicksal fügen mussten, gab es immer wieder unbeugsame Persönlichkeiten, die sich durchsetzen konnten. Die sich nicht haben unterkriegen lassen und die wahre Martyrien überlebt haben und nach jeder Unterdrückung aber wieder aufgestanden sind und sich von ihren Zielen nicht haben abbringen lassen. 
Es heißt ja heutzutage oft es fehlen starke Frauen in der Literatur, da kann ich nur sagen: lest historische Romane und nehmt euch ein Beispiel! 

Ich empfand die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite durchwegs unterhaltsam und fesselnd: es kamen verschiedene Charaktere ins Spiel, manche drängten sich in den Vordergrund, andere blieben eher zurück, aber alle haben ein rundes und prägnantes Bild abgegeben. Besonders ins Herz geschlossen hab ich ja Gildas! Überhaupt gibt es dieses Mal einige Figuren aus dem Vorgänger, die mir zwar nicht mehr deutlich in Erinnerung sind, ich aber durch die Beschreibungen und den Namen einen Bezug herstellen konnte. Schöner wäre es für mich gewesen sie zeitnaher zu lesen, da ich sie dann noch besser hätte einschätzen können.
Dazu kamen natürlich die Hintergründe der Kriege, der Schlachten, die Streitereien in England und Wales um Land und Herrschaft, was in mir ein sehr lebendiges Bild der damaligen Zeit heraufbeschworen hat. 
Gerade auch der Versuch, trotz unterschiedlichem Glauben, Sprachen und Gebräuchen ein Zusammenleben zu erzielen, dass ohne Kriege auskommt und das Ziel einer großen Gemeinsamkeit, etwas neuem, vor Augen hat, fand ich sehr schön mit eingeflochten. 

Ab und an haben sich mir die zufälligen Zufälle etwas gehäuft, wobei manches durch geschichtliche Überlieferung wohl tatsächlich so passiert ist und es dadurch auch keinen negativen Aspekt entwickelt hat. 
Insgesamt auf jeden Fall wieder eine großartige Geschichte aus der Feder der Autorin, die mich bisher mit jedem ihrer Bücher überzeugen und begeistern konnte!

Bewertung

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© Aleshanee
 

Über die Autorin: Sabrina Qunaj wurde im November 1986 geboren und wuchs in einer Kleinstadt der Steiermark auf. Nach der Matura an der Handelsakademie arbeitete sie als Studentenbetreuerin in einem internationalen College für Tourismus, ehe sie eine Familie gründete und das Schreiben zum Beruf machte. Sabrina Qunaj lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Steiermark.
Quelle: Goldmann Verlag

Die Geraldines

1. Die Tochter des letzten Königs
2. Das Blut der Rebellin
3. Der Ritter der Könige
4. Die fremde Prinzessin


4 Kommentare:

  1. Hey Alexandra,

    Eine sehr schöne Rezension zum Buch. Mir hat dieser vierte Ban auch sehr gut gefallen. Das Personenverzeichnis hat mich etws erschlgen und laut Autorin wurde dies sogar noch gekürzt. Ich finde aber immer wieder sehr gut, dss so viele echte hostorische Personen eingebunden werden.

    LG und einen schönen Sonntag!
    Moni

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    1. Danke dir :)

      Solche Personenverzeichnisse überfliege ich immer nur kurz. Ich kann mir die Namen eh nicht merken und im Buch kommen sie dann ja eh auf mich zu ... außerdem hab ich mich damit schonmal gespoilert, denn es stand der Name von dem Sohn drin, den zwei haben werden, was man vorher ja noch nicht wusste ^^ Das war natürlich schon doof, deshalb guck ich mir das meist, wenn, dann erst nach dem Lesen an.

      Ja, historische Persönlichkeiten mit einzubauen ist immer gut, das gefällt mir auch sehr und wirkt authentischer :)

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    2. Mich stört das gar nicht so, wenn das Personenverzeichnis auch kleinere Spoiler enthält. Ds sind dann eher so Dinge, die mir noch mehr Lust auf das Buch machen, wo ich schon erste Spekulationen anstelle, in welche Richtung das Ganze gehen könnte. Ich bin ein ganz großer Fan von Personenverzeichnissen am Anfang. Wenn gar keins vorhanden ist, ist es ganz schlecht, zumindest bei einem historischen Roman und am Ende lese ich es eigentlich nicht mehr oder ich blättere dann halt direkt zum Ende und lese es vorher.

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    3. Ne, also das hatte mich tatsächlich schon gestört. Weil ich gesehen hab, wer mit wem ein Kind bekommen hat und dass die irgendwie "zusammen kommen" war für mich schon doof, es vorher zu wissen. Das hat schon einen gewissen Anteil an Spannung für mich rausgenommen ...

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