Mittwoch, 5. August 2015

Rezension: Zerbrochene Träume von Christine Millman




Genre: Dystopie

Band 2 der Landsby Trilogie

Verlag: Eigenverlag
Seitenzahl: 324
Taschenbuch: 9,99 €
ebook: 0,99 €

1. Auflage: Juni 2015






"Wer nur einen flüchtigen Blick riskiert, wird den Ort für friedlich halten. 
Als hätten wir alles im Griff. Aber das haben wir nicht." Pos 140




Meine Meinung - Spoilerfrei

Es ist schon eine Weile her, seit ich Band 1 gelesen habe, aber ich bin wieder super in die Geschichte reingekommen. Die Andeutungen auf die Vorgeschichte sind flüssig in die Handlung verwoben und die Geschehnisse waren mir schnell wieder präsent.

Die Zukunft sieht düster aus. Nach einer Klimakatastrophe gab es einen tückischen Virus, der die Menschen unfruchtbar gemacht hat. Sie haben sich in Kolonien angesiedelt und Jule lebt in einer davon. Sie ist die Tochter des Kommandanten, wodurch sie gewisse Privilegien hat. Doch selbst sie kann nicht gegen die Wissenschaftler bestehen, die den Virus besiegen wollen und deren Experimente gegen jede Moral und Ethik verstoßen - und deren Auswirkungen keiner mehr unter Kontrolle hat.

Jule erzählt aus der Ich-Perspektive im Präsens. Etwas ungewohnt für mich, genau wie der Schreibstil, der anfangs nicht ganz so flüssig ist. Christine Millman hat eine sehr eigene, etwas knappe Schreibweise, an die man sich aber schnell gewöhnt. 

In der Kolonie ist eine große Veränderung eingetreten und Jule versucht auf ihre ganz eigene, manchmal etwas naive Weise, sich gegen die vielen Vorurteile durchzusetzen. Trotzdem sich vieles zum positiven verändert hat, kommen neue Probleme auf sie zu und man muss mit einigen überraschenden Wendungen rechnen. Jule ist immer noch etwas unbedarft und an manchen Stellen egoistisch, was aber nachvollziehbar ist; ihre Ehrlichkeit macht sie sehr sympathisch!

"Heute will ich daran glauben, dass alles gut werden wird." Pos 1670

Ihre Freundin Manja hat nur eine kleine Rolle, aber sie hab ich sehr ins Herz geschlossen :)

Die Autorin hat ein gutes Tempo, das die Handlung voranbringt und durch das keine Längen entstehen. Die Atmosphäre ist bedrückend, denn das Leben in dieser Zukunft ist für niemanden leicht.
Der Hintergrund ist sehr aktuell, denn es geht um die Akzeptanz und Toleranz von Außenseitern und Randgruppen. Angesprochen werden auch Genmanipulationen und das Verbessern bzw. "Züchten" von scheinbar perfekten Menschen. Wie eng das alles zusammenhängt lässt einen schon erschrecken, denn wir haben genügend Beispiele dafür in der Vergangenheit und auch jetzt, in der Gegenwart.

Spannende Momente gibt es immer wieder, vor allem gegen Ende entstehen neue Konflikte, die mit einer ungewöhnlichen Überraschung aufwarten, bei denen einiges noch offenbleibt. Jules Entscheidungen waren mir zum Schluss etwas zu einfach; meiner Meinung nach macht sie es sich zu leicht und gibt zu schnell auf - was die Spannung für den letzten Band allerdings noch um einiges gesteigert hat. Das tolle ist, dass man überhaupt nicht sagen kann, was als nächstes kommen wird :)

Zusammengefasst

Thematik: Toleranz von Randgruppen und der Mut des Einzelnen
Schreibstil: gewöhnungsbedürftig, viele kurze Sätze - wird aber flüssiger
Charaktere: wirken authentisch und können trotzdem noch überraschen
Atmosphäre: bedrückend, angenehmes Erzähltempo, bei dem man gut eintauchen kann
Umsetzung: kurzweilig und fesselnd, macht nachdenklich

Fazit

Auch der zweite Teil konnte mich recht schnell wieder einfangen, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. An den Schreibstil  muss man sich gewöhnen und die Protagonistin könnte noch ein bisschen mehr Rückgrad vertragen - aber insgesamt wieder sehr gut gelungen. Tolle Unterhaltung mit einem brisanten Hintergrund.

Bewertung


© Aleshanee


Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.



Zur Autorin: Christine Millman wurde 1968 im hessischen Bad Orb geboren. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur Erzieherin und schulte wegen ihrer kreativen Neigungen später zur Mediengestalterin um. Die Liebe zu Büchern entdeckte sie bereits in jungen Jahren, doch ihrem Drang zu schreiben gab sie erst nach der Geburt ihrer Tochter nach. Anfänglich waren es nur kleine Geschichten, doch aus den kurzen Abstechern wurde im Laufe der Jahre ein dauerhafter Aufenthalt. Ein Leben, ohne zu schreiben? Mittlerweile unvorstellbar für sie.
Quelle: lovelybooks.de



1 ~ Landsby
2 ~ Zerbrochene Träume
3 ~ Verlorenes Herz

2 Kommentare:

  1. Hey Ho x3! :-D

    Wenn ich mich nicht irre, hattest du mir Band 1 schon empfohlen. Nun. Mittlerweile sind ja beide Bände bei mir eingezogen. ^^
    Ich fürchte, nachdem ich deine Rezi gelesen habe, dass ich Band 1 und 2 in einem Rutsch lesen werde. Ein Glück, dass ich sie hier habe. :-D
    Dystopien haben es ja im Moment gar nicht so leicht, irgendwie schießen die ein bisschen aus dem Boden und es ist für die Autoren gar nicht einfach, uns als Lesern noch was Neues zu bieten. Umso schöner, wenn das hier klappt!
    Ich freue mich nach deiner Rezi noch mehr auf die Bücher! :-)

    LG
    Tilly

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    1. Ja, da hast du auf jeden Fall recht. Es gibt wirklich viele momentan und ich hab auch noch einige auf dem SuB (alles 1. Teile einer Reihe/Trio) ... dabei rauszustechen ist wirklich schwer. Aber ich finde die Bücher von Christine wirklich toll! Sie hat eine sehr eigene Art zu schreiben, an die ich ich mich immer erst gewöhnen muss auf den ersten Seiten. Aber wenn man dann drin ist, fliegt man nur so durch ;)

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